"Medizin ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst,
und der richtige Arzt nichts anderes als ein mit Kenntnissen ausgerüsteter
Künstler." (Lahmann)
Die in über 2000 Jahren gewachsene klassische Medizin bediente
sich seit Hippokrates einer konstitutionellen Betrachtungsweise,
nach der vier verschiedene Säfte das Temperament eines Menschen bestimmen.
Die Temperamente sind sanguinisch, melancholisch, cholerisch und phlegmatisch.
Eine richtige Zusammensetzung der Körpersäfte, der "humores", bestimmt den
Gesundheitszustand. Demzufolge ist die "Humoralpathologie" die Lehre
von der falschen, krankmachenden Zusammensetzung der Säfte. Ist eine Krankheit
durch ein Ungleichgewicht der Säfte entstanden, spricht man auch von einer
Dyskrasie. Ziel aller therapeutischen Maßnahmen ist demzufolge die
Eukrasie, die richtige Säfte - Mischung.
Dies waren die frühen theoretischen Erklärungsversuche für
die seit Jahrtausenden erzielten Erfolge z.B. des Schröpfens im alten Ägypten,
des Aderlasses in Indien, der Blutegelbehandlung in Mesopotamien oder der
umschriebenen Hautreizung durch oberflächliche Verbrennungen in den alten
Kulturen des Mittelmeerraumes.
Der wohl bedeutendste Humoralarzt des Mittelalters im deutschsprachigen
Raum war Paracelsus von Hohenheim. Der Wiener Arzt und Forscher Aschner
(1883-1960) hat dafür gesorgt, dass diese besonders bei chronischen Krankheiten
erfolgreichen Behandlungsmethoden auch nach Einführung der sogenannten wissenschaftlichen
Zellularpathologie weiter angewandt werden. Sie gehören heute in
steigendem Maße und wieder wachsender Beliebtheit zum Spektrum der Naturheilkunde
und ergänzen und komplettieren die übrigen Methoden hervorragend.
Die in unserer Praxis gebräuchlichen externen Aschner - oder
äußerlichen Ausleit - Verfahren sind:
- Die blutige und unblutige Schröpftherapie mit Spezialgläsern
vornehmlich an den zugehörigen Organ - Reflex - Zonen am Rücken
- Der Aderlass aus der Ellenbeugenvene ähnlich wie bei einer
Blutspende
- Das Cantharidenpflaster, bei dem durch den Wirkstoff der Spanischen
Fliege Gewebsflüssigkeit in eine Blase gezogen wird. (sog. Weißer Aderlass)
- Der Baunscheidtismus, vor über 100 Jahren von Carl Baunscheid
entwickeltes Verfahren, das nach Stichelung mit dem "Lebenswecker" und
anschließender Einreibung mit einem Spezialöl eine großflächige Eiterung
der Haut provoziert.
Sie mögen drastisch und altertümlich wirken, sind aber im
Vergleich zu allopathischen Medikamenten viel harmloser und fast frei von
möglichen Nebenwirkungen. Der größte Vorteil ist die Anregung der körpereigenen
Heilungsprozesse statt einer Unterdrückung der natürlichen Regulation. Grundlage
ist die Befreiung des Binde- und Grundgewebes von eingelagerten Giftstoffen,
Eiweißpartikeln und Stoffwechselprodukten. Zahlreiche wissenschaftliche
Untersuchungen (Prof. Heine) konnten die Bedeutung dieses Gewebsraumes,
der sich im gesamten Körper zwischen den Organzellen hindurchzieht, belegen.
Hier findet der Informations- und Stoffaustausch zwischen Blut, Lymphe,
Nervensystem und Zellen statt. Störungen in diesem System führen zu chronischen
Krankheiten.
Neben einer Reinigung dieses Raumes können die angegebenen
Verfahren auch Blut und Lymphstauungen und damit die Mikrocirculation verbessern
sowie den Abtransport von Schmerz- und Entzündungs-Botenstoffen (Mediatoren)
anregen.
Neben den externen Aschnerverfahren wenden wir in unserer
Praxis zur Ausleitung auch Phytopharmaka (Pflanzenarzneien), Komplexhomöopathika,
pulsierendes Magnetfeld, Anleitungen zum Heilfasten und mit großem Erfolg
die Farblasertherapie an.
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