"Der wahre Arzt pflegt den Kranken
vor der Krankheit" (Nei-King)
Akupunktur bezeichnet das Stechen mit Nadeln an exakt definierten Punkten
auf der Hautoberfläche und deren Belassen für eine gewisse Zeit. Sie ist
nur ein Teil der umfassenden Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) und
hat eine mehr als 3000-jährige Tradition. Die Erfahrungen vieler Ärztegenerationen
liegen ihr zu Grunde.
Die Vorstellung über die Wirkungsweise geht von Meridianen aus, in denen
bei einem Gesunden das Tsi, von uns nur unvollkommen mit Energie übersetzt,
fließt. Durch das geschickte Setzen von Nadeln, aber auch durch andere
Maßnahmen wie Moxibustion, gezielte Massage, Bewegungsmuster (z.B. Tai
Tsi), Diätetik oder Verabreichung von Kräutern kann gestautes Tsi wieder
in Fluss gebracht werden. All das ist eingebunden in das System von Yin
und Yang, deren Zusammenspiel in der Mondiale symbolisiert ist.
Daneben spielen das Vorhandensein oder Fehlen von Fülle und Leere und
die Einbindung in das System der Elemente mit ihren weitreichenden Beziehungen
eine Rolle. Die exakte Puls- und Zungen- Diagnostik dient der Auswahl
der individuell gerade zu diesem Zeitpunkt richtigen Punkte und anderen
Maßnahmen. Sie stellt die hohe Kunst dar.
Eine sehr angenehme, völlig schmerzlose Erweiterung stellt die Behandlung
mit sogenannten Softlasern dar. Sie sind inzwischen sehr leistungsfähig
und können vielfach die Nadeln ersetzen. Sonderformen stellen die Schädelakupunktur
nach dem japanischen Arzt Yamamoto, und die Ohrakupunktur, weiterentwickelt
von dem französischen Arzt Nogier, dar. Sie bedienen sich des Phänomens
der Somatotopien. Das sind Hautareale, auf denen der gesamte Körper repräsentiert
ist und von dort auch beeinflussbar ist. Ein anderes Beispiel hierfür
ist die Fußzonenreflexmassage. Durch das Einbringen von Dauernadeln in
das Ohr nutzen wir die Wirkung von Suchtpunkten bei der Raucherentwöhnung
und der Gewichtsreduktion.
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