Nahrungsmittelallergien stehen an erster Stelle bei der Entwicklung verschiedener
anderer Allergien. Neben dem Weglassen der ausgetesteten Stoffe sollten einige
grundsätzliche Regeln beachtet werden:
Anzustreben ist eine gemischte Vollwertkost, bei der möglichst viel
selbst zubereitet wird. Also Verzicht auf Fertigprodukte wie Fertig-
Mahlzeiten, -Suppen, -Soßen und Anderes aus der Packung oder der Tiefkühltruhe.
Auch Fast Food und die inzwischen fast unüberschaubare Menge von Molkereiprodukten,
wie Frucht-Yoghurt, Milchreis usw. gehören dazu. Dies ist alleine wegen der
oft nicht näher deklarierten Zusatzstoffe darin zu beachten..
Etwa zwei Drittel sollte wegen der besseren Verträglichkeit und Denaturierung
von Eiweißen gegart sein, ein Drittel darf roh sein.
Obst und Gemüse sollte nach Möglichkeit aus dem heimischen und am besten
biologischem Anbau je nach der Saison stammen. Exotische Früchte sind oft stärker
mit chemischen Mitteln behandelt. Grundsätzlich ist geschältes Obst besser verträglich,
weil sich die meisten Allergene in oder unter der Schale befinden.
Ein täglicher Wechsel der Grundnahrungsmittel (Rotation ) hat sich als
günstig erwiesen. Auch sollten pro Tag nur eine begrenzte Anzahl von Grundnahrungsmitteln
verzehrt werden: eine Fleischsorte, ein Gemüse, ein Obst, eine Brotsorte, eine
Marmelade usw.
Normaler Raffinade-Zucker in kleinen Mengen ist unbedenklicher als Süßstoffe.
Bei Verwendung natürlicher Süßmittel wie Honig, Ahornsirup usw. ist durch den,
wenn auch geringen Pollenanteil an eine mögliche Allergisierung zu denken.
Kaffe und Alkohol müssen stark eingeschränkt werden. Sie können
allergische Reaktionen verstärken, weil sie die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
erhöhen.
Das wichtigste und harmloseste Getränk ist reines Wasser. Leider sind
auch in Flaschen abgefüllte Mineralwasser häufig schadstoffbelastet. Recht unproblematisch
ist eigentlich unser Bochumer Leitungswasser. Es gibt verschiedene Filtersysteme,
mit denen Schadstoffe entfernt werden sollen. Hierbei zeigt wohl das Osmose-Verfahren
die brauchbarsten Ergebnisse. Eine einfache Alternative ist Abkochen für 10
Minuten, wodurch etliche flüchtige Stoffe verdampfen.
Fruchtsäfte sind am besten, wenn sie frisch gepresst sind. Fertigsaft,
besonders Nektar, ist oft mit Zucker gesüßt und haltbar gemacht. Bedenklich
ist der so beliebte Orangensaft wegen seines Aluminiumgehaltes. Noch am wenigsten
bedenklich ist Apfelsaft. Wenn er kurzzeitig erhitzt (pasteurisiert) wurde,
sind die Hauptallergene denaturiert.
Beim Genuss von Früchte – und Kräutertees muss ebenfalls an mögliche
Allergene gedacht werden. Besonders oft sind allergische Reaktionen auf Kamille
und mögliche Beifußbeimengungen. Grundsätzlich sollte auch bei den als gesund
und problemlos einzustufenden Sorten (z.B. grüner Tee) auf gute Qualität und
Sauberkeit geachtet werden.
Die Verwendung von pflanzlichen Ölen in der Küche bereitet meist keine
Probleme. Als Brotaufstrich sollte Butter bevorzugt werden, die selbst
von den meisten Milcheiweißallergikern vertragen wird. Margarine steht in dem
Verdacht, Allergien zu fördern. Ihre angeblich gesundheitsfördernde Wirkung
(Cholesterin etc.) ist darüber hinaus unter Insidern stark umstritten.
Gewürze immer einzeln verwenden und auf Gewürzmischungen, Bouillon,
Geschmacksverstärker (Glutamat) verzichten. Samengewürze wie Anis, Beifuß, Kümmel
und Fenchel sind häufige Allergene. Frische Gewürze verlieren durch Dünsten
oder Kochen oft ihren Allergie-Charakter.
Zum Marinieren ist Balsamico -Essig dem Obst- oder Branntweinessig vorzuziehen.
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